„Ich sag’s“ Kampagne
Die Kampagne „Ich sag’s!“ soll Kinder und Jugendliche in Kölner Schwimmbädern vor sexueller Belästigung schützen.
Sie wird von KölnBäder, Zartbitter, Kinderschutzbund Köln, LOBBY FÜR MÄDCHEN, dem Stadtsportbund Köln und der Polizei Köln unterstützt.
Kinder sollen lernen, Hilfe vom Badpersonal zu holen.
Das Badpersonal soll lernen, richtig zu reagieren und zu unterstützen.
Es gibt Plakate und Armbänder mit dem Spruch „Ich sag’s!“.
„Ich sag’s!“ – KölnBäder sowie Partnerinnen und Partner machen Kindern und Jugendlichen Mut
Kampagne gegen sexuelle Belästigung in den Schwimmbädern startet
Köln, 2. Mai 2024: Mit der Kampagne „Ich sag`s!“ wollen die KölnBäder, Zartbitter e.V., Kinderschutzbund Köln, LOBBY FÜR MÄDCHEN, der Stadtsportbund Köln und die Polizei Köln Kinder und Jugendliche vor sexueller Belästigung und Übergriffen in Schwimmbädern schützen. „Wir sind froh, mit sehr kompetenten Partnerinnen und Partnern aus Köln in den letzten Monaten eine ansprechende Kampagne erarbeitet zu haben“, sagt Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der KölnBäder.
Im Fokus steht der Slogan „Ich sag‘s!“. Er soll Kinder und Jugendliche ermutigen, sich in unangenehmen Situationen oder nach einer Belästigung Hilfe und Unterstützung beim Badpersonal zu holen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Aufgabe, den Kindern und Jugendlichen zu helfen und sie zu unterstützen oder ihnen auch Informationen zu den Kölner Beratungsangeboten zu geben. Das möchten wir deutlich machen“, so Heckmann.
Auf Initiative von Zartbitter e. V., Kölner Kontakt- und Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, haben die Kooperationspartnerinnen und -partner gemeinsam Plakate, Flyer und Armbänder mit der Aufschrift „Ich sag’s!“ sowie ein Schulungsprogramm für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kölner Bäder entwickelt.
Ein rot-weißer Rettungsring wird auf den Motiven der Kampagne zum lebendigen Helfer, der sich schützend vor Kinder stellt und übergriffigen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern die rote Karte zeigt. Der Rettungsring greift somit aktiv ein. Claudia Heckmann: „Wichtig ist uns, nicht nur die Kinder und Jugendlichen zu ermutigen, zu uns zu kommen, sondern auch den Tätern zu deutlich zu machen: „Wir haben euch im Blick!“.
„Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht, sich im Schwimmbad wohlzufühlen“, betont Philipp Büscher von Zartbitter e.V. „Das Besondere der Kampagne ‚Ich sag’s!‘ ist, dass KölnBäder, Stadtsportbund, Beratungsstellen und Polizei Kindern und Jugendlichen gemeinsam die Botschaft vermitteln: Hilfe holen ist kein Petzen und kein Verrat, sondern mutig.“
Kampagne mit sechs Schwimmbad-Situationen und einem Rettungsring als „lebendigem Helfer“
Die von der Kölner Illustratorin Dorothee Wolters kindgerecht gestalteten Plakate und Flyer greifen typische grenzverletzende Situationen in Schwimmbädern auf. Über die eindeutige Positionierung des Rettungsrings stellen die Motive klar, dass bereits Schubsen vom Beckenrand keineswegs lustig ist. Auch Grapschen und beleidigende Sprüche haben in Schwimmbädern keinen Platz. Die Materialien informieren auch darüber, dass Glotzen unter der Dusche und heimliches Fotografieren im Umkleideraum Formen sexueller Belästigung und strafbar sind.
Schulungen des Badpersonals durch Kooperationspartnerinnen und -partner
Die KölnBäder, Zartbitter e.V., Kinderschutzbund Köln, LOBBY FÜR MÄDCHEN, der Stadtsportbund Köln und die Polizei Köln haben zusammen ein Schulungskonzept erarbeitet, mit dem sie gemeinsam das Badpersonal schulen. Zentral sind dabei die Fragen „Wie reagiere ich, wenn ich eine grenzverletzende Situation beobachte?“ und „Wie handele ich, wenn Kinder und Jugendliche Unterstützung brauchen?“. Es werden unter anderem typische Übergriffe in Bädern besprochen und anhand von Fallbespielen erarbeitet, wie man betroffene Kinder und Jugendliche unterstützen kann. Außerdem ist Thema, wann es sinnvoll ist, Polizei und Beratungsstellen hinzuzuziehen.
Wo ist die Kampagne zu finden?
Dass die Kampagne kurz vor der Freibadsaison startet, ist kein Zufall. „Am 11. Mai startet wetterabhängig die Freibadsaison. Nicht nur, aber auch im Freibad ist die Sensibilisierung zu Themen wie sexueller Belästigung wichtig“, erläutert Claudia Heckmann. So werden ab sofort in allen Bädern die Plakate von „Ich sag’s!“ hängen. Ein Leporello greift die Szenen auf und erklärt den Kindern und Jugendlichen, an wen sie sich bei unangenehmen Situationen wenden können. Heckmann: „Der Leporello kommt aber auch bei Veranstaltungen oder Kooperationen zum Einsatz, bei denen wir unsere Zielgruppe treffen. Das können Kinderfeste sein oder auch der Beginn des Schwimmunterrichts.“
Auch der Stadtsportbund Köln e.V. ist Partner dieser Kampagne!
Schwimmbäder sind beliebte Bewegungs- und Erlebniswelten unter Kindern und Jugendlichen. Zu dieser Lebensrealität gehört jedoch auch, dass sexuelle Übergriffe und anderen Formen der Gewalt unter den Badegästen vorkommen.
Wir freuen uns im Rahmen der Kampagne „Ich sag’s!“ einen Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema sexualisierte und interpersonelle Gewalt in Schwimmbädern beitragen zu können und machen mit den KölnBädern die Erfahrung, dass es eine hohe Bereitschaft unter den Mitarbeitenden gibt, sich aktiv für den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Nur durch das Engagement jeder einzelnen Person haben wir eine Chance diese gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu stemmen. - Christine Kupferer, Geschäftsführung